Erklärung des Bürger Bündnis Bautzen e.V. zum LAB – Living Art of Building

Das Bürger Bündnis Bautzen e.V. begrüßt die lang erwartete Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags, ein Bauforschungszentrum in Bautzen anzusiedeln. Nachdem mehrere Versuche der Stadt scheiterten, an den Mitteln aus dem Strukturwandelfonds zu partizipieren, freuen wir uns nun umso mehr über diese Entscheidung für unsere Stadt und die Region. Gerade Bautzen mit seiner traditionell starken Bauwirtschaft wird davon profitieren.

„Das Bürger Bündnis macht sich bereits seit Jahren für ein Bauforschungszentrum in Bautzen stark, daher ist diese Zusage nun eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Dieser Erfolg ist allerdings keineswegs nur der aktuellen Stadtspitze zu verdanken, sondern viel mehr dem unermüdlichen Einsatz unseres Stadtrates Jörg Drews, der immer wieder offiziell, aber auch hinter den Kulissen gewirkt hat, um diesen Meilenstein zu erreichen. Wir sind ihm sehr dankbar dafür.“ sagt Steffen Tech, Vorsitzender des BürgerBündnis Bautzen e.V.

Die Stadt darf sich auf dieser symbolischen Zusage aber nunmehr nicht ausruhen oder gar überheblich selbst feiern. Es gilt nun, schnell einen geeigneten Standort zu finden und die Planungen voranzutreiben. Wir erwarten, dass auch der Freistaat Sachsen seinen Teil der Finanzierung sicherstellt und nicht nur die Entwicklung des DZA in Görlitz priorisiert. Mit Blick auf die finanzielle Förderung muss das LAB in Bautzen einen ähnlichen Stellenwert wie das DZA erhalten, denn es braucht erheblich mehr Mittel als die bisher zugesagten 69 Millionen, um das LAB zum Erfolg zu führen. Das Ziel ist noch nicht erreicht!

Spreetor in Bautzen: Finanzierung im Fokus

Das Bürger Bündnis Bautzen steht fest zum Brückenprojekt “Spreetor” und startet eine mehrteilige Serie, die die verschiedenen Aspekte dieses Vorhabens beleuchtet. In diesem ersten Artikel der Serie sollen die finanziellen Aspekte des Gesamtprojekts im Mittelpunkt stehen.

Gesamtprojekt mit Weitblick

Das “Spreetor” ist weit mehr als nur eine Brücke über die Spree. Das Gesamtprojekt beinhaltet die Erweiterung des “Schliebenparkplatzes”, die Verbindung zur Burg und zur Altstadt durch eine Fußgängerbrücke sowie die Sicherung, Sanierung und den Ausbau des Langhauses und des Burgwasserturms – inklusive eines barrierefreien Aufzugs. Das Vorhaben verspricht eine vielseitige Nutzung und trägt dazu bei, historische Stätten in Bautzen zu erhalten und für die Zukunft zu sichern.

Finanzierung im Detail:

Einmalige Kostenförderung: Die “Sächsische Agentur für Strukturförderung” unterstützt das Projekt mit 90 Prozent der Kosten. Die verbleibenden zehn Prozent, etwa 1,36 Millionen Euro, müssen nach derzeitigem Kenntnisstand von der Stadt Bautzen aufgebracht werden. Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen hat bereits die Kostenübernahme durch den Freistaat – als Eigentümer des Areals – zugesagt. Hierzu laufen kontinuierlich Gespräche, um dieses Ziel tatsächlich zu erreichen.

Zweckgebundene Eigenmittel: Diese Eigenmittel sind ausschließlich für das “Spreetor”-Projekt bestimmt. Die Stadt hat keine weiteren Projekte beantragt oder vorbereitet. Ein Verzicht auf das Projekt würde bedeuten, dass die Mittel an eine andere Kommune oder Gemeinde gehen.

Geplante Ausgabe: Die Eigenmittel der Stadt, im Haushalt für 2024 avisiert, sind bereits zweckgebunden für die Erweiterung des Parkplatzes an der Schliebenstraße eingeplant und somit vorhanden.

Entscheidungsfindung aus finanzieller Sicht:

  1. Die Mittel, sowohl Förderung als auch Eigenmittel, sind strikt zweckgebunden und können nicht für andere – vielleicht auch wünschenswertere – Zwecke verwendet werden. Das “Spreetor” erhält somit eine klare finanzielle Zuordnung.
  2. Die Entscheidung liegt zwischen dem Ausbau des Parkplatzes aus Eigenmitteln oder der Realisierung des Gesamtprojekts inklusive Parkplatz mit Förderung und Eigenmitteln.
  3. Im Falle einer bewilligten Förderung werden keine anderen Bauprojekte der Stadt Bautzen gefährdet, da die Mittel zweckgebunden sind.

Das “Spreetor” bietet nicht nur eine innovative Verbindung über die Spree, sondern auch die Chance, historische Stätten zu revitalisieren und die Stadt weiterzuentwickeln. Der Artikel ist Teil einer mehrteiligen Serie des BBBz, die weitere Aspekte dieses bedeutenden Projekts beleuchten wird.

Dr. Dirk Lübke: Für das BBBz ab sofort im Stadtrat und im Vorstand

Nachdem der Stadtrat Dr. Dirk Lübke vor mehreren Monaten aus seiner bisherigen Fraktion ausgeschlossen wurde, hat er sich nun der Fraktion “Bürger Bündnis Bautzen e.V. – BBBz im Bautzener Stadtrat” angeschlossen. Die Mitglieder der Fraktion begrüßen den Schritt und freuen sich auf die Zusammenarbeit. „Schon zuvor pflegten wir einen regelmäßigen Austausch zu kommunalpolitischen Themen in unserer Stadt. Dirk Lübke wird unsere Stadtratsarbeit mit seinem umfangreichen Wissen und seiner akribischen Recherche zu verschiedenen Fachthemen stärken”, informiert Steffen Tech, Vorsitzender der Fraktion BBBz e.V.

Da Dirk Lübke auch dem Verein Bürger Bündnis Bautzen e.V. beigetreten ist, wird er automatisch Mitglied des Vorstandes. Das regelt die Satzung des Vereins.

Dirk Lübke sagt dazu: „Ich fühle mich deutlich entlastet, damit erkennbar für das immer atomistischer und unglücklicher agierende CDU-Personal nicht mehr in der Mitverantwortung zu stehen. Umso mehr freue ich mich über die mehr als freundliche Aufnahme beim Bürger Bündnis Bautzen, ist dieses doch mittlerweile auf kommunaler Ebene zur führenden und maßgeblichen bürgerlichen und freiheitlichen Vereinigung avanciert.“

Neunter Brandanschlag auf Hentschke Bau

Es ist bereits der neunte Brandanschlag auf Ausrüstung der Hentschke Bau GmbH. Diesmal hat es eine Baustelle in Berlin-Tempelhof getroffen, wo das Unternehmen am Bau einer Eisenbahnbrücke über den Teltowkanal beteiligt ist. Dort ging in der Nacht vom 25. auf den 26. September erneut ein Bagger des Unternehmens, ein A 918 Compact der Marke Liebherr, in Flammen auf. Und wieder lautet der Befund: Brandstiftung. Der Sachschaden beträgt rund 190.000 Euro. Das teilt das Unternehmen mit. Eine extremistische Gruppe hat sich zwischenzeitlich zu dem Anschlag bekannt. Weiteres werden die polizeilichen Ermittlungen ergeben.

„Derartige Brandanschläge dürften nicht zur Normalität werden“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Neben Hentschke Bau trifft es zunehmend auch andere Unternehmen. Prominente Beispiele waren jüngst die Strabag und die Deutsche Bahn. Aber auch Vonovia, die ehemalige CG Gruppe und sogar Polizei und Feuerwehr geraten immer wieder ins Visier von Gewalttätern. „Die Gewalt trifft inzwischen eine Vielzahl von Unternehmen und Institutionen, die sich für die öffentliche Infrastruktur einsetzen. Die ganze Branche ist betroffen und nun gefordert, gemeinsam Antworten zu finden. Die Baubranche braucht Schutz und Unterstützung gegen Gewalt“, so das Unternehmen. Es brauche einen Pakt der Bau- und Infrastrukturunternehmen mit Politik und Behörden. Hentschke Bau sei hier zum Dialog bereit.

Deutliche Worte zu der neuerlichen Gewalttat findet auch der Betriebsrat des Unternehmens:

„Es ist bereits der neunte Brandanschlag auf unsere Maschinen und damit auch auf uns persönlich. Wir erklären uns solidarisch mit unserem Arbeitgeber und fordern Politik und Behörden zum Handeln auf. Gewalt ist zum Massenphänomen geworden. Es kann nicht sein, dass Unternehmen – und vor allem deren Beschäftigte – die sich für öffentliche Infrastruktur engagieren und damit zum Wohle aller beitragen, permanenten Bedrohungen und massiver Gewalt ausgesetzt sind. Es kommt der Tag, an dem es nicht beim Sachschaden bleibt. Keiner der bisherigen Brandanschläge wurde aufgeklärt. Baustellen scheinen rechtsfreie Räume geworden zu sein.“

Die Gewalt nähme zu. „Das, was uns, aber nicht nur uns, passiert, ist Terror und muss auch entsprechend eingestuft werden. Die Szene, aus der die Gewalttäter stammen, ist den Behörden bekannt, deren extremistische Ziele und deren kriminelle Methoden auch. Wir fordern jetzt klare Handlungen und ein hartes Durchgreifen. Wir haben es satt, ständiger Gewalt und Bedrohung ausgesetzt zu sein. Das, was die Gewalttäter an fremdem Eigentum zerstören, muss durch unseren Arbeitgeber ersetzt werden. Das dafür notwendige Geld fehlt für zukünftige Löhne und Gehälter, für Forschung und Entwicklung, für die Transformation des Unternehmens und geht am Ende zu unseren Lasten, ja zu Lasten der ganzen Gesellschaft. Es sind Anschläge nicht nur auf uns, sondern auf die Region, die Menschen, die hier leben, und das Miteinander in ohnehin schweren Zeiten.“

Presseerklärung zum “Sorbischen Wissenszentrum”

“Natürlich begrüßen wir die Investition der Stiftung für das Sorbische Volk in Bautzen. Leider ist es allen Beteiligten nicht gelungen, ein Konzept für die Bebauung der gesamten westlichen Fläche am Lauengraben (also einschließlich der Äußeren Lauenstraße) zu entwickeln. Der neu entstehende Quer-Riegel wird hinter den wenig attraktiven Fassaden der Äußeren Lauenstraße “verschwinden”. Hier wurde fahrlässig die große Chance vergeben, an historischer Stelle das Sorbische hervorzuheben. Unsere Vorschläge, die Grundstücke in die Planung einzubeziehen, wurden leider nicht berücksichtigt. Wird die Baulücke zu einem späteren Zeitpunkt geschlossen, “verstecken” wir den sorbischen Wissensspeicher im Hinterhof.

Der Siegerentwurf folgt natürlich der Funktion als Archiv. Allerdings hätte man die Fassade aus unserer Sicht schon etwas “aufregender” gestalten können. Selbst wenn in der Zukunft einmal der Lückenschluss erfolgt, wird eine fast fensterlose Fassade zum Lauengraben hin sichtbar bleiben – kein Vergleich zum historischen “Wendischen Haus”, das einst am Eingang zur Stadt das Stadtbild prägte.”

Steffen Tech: Rede zum Haushalt 2023

“Eigentlich hatte ich vorgeschlagen, dieses Jahr auf die Haushaltsreden zu verzichten. Jeder weiß, wie schwierig die Lage ist, jeder Stadtrat hatte genügend Zeit, die Haushaltssatzung zu studieren. Da aber die Mehrheit an der Tradition der Haushaltsreden festhalten wollte, habe auch ich ein paar Gedanken festgehalten.

Frei nach Sepp Herberger: “Nach der Krise ist vor der Krise”, könnte man meinen, wenn man sich die letzten Jahre betrachtet. Waren 2020 und 2021 noch von Corona-Maßnahmen mit all ihren Einschränkungen im privaten und wirtschaftlichen Bereich geprägt, wurden wir in 2022 von Ukraine-Krieg, Energie- und Rohstoff-Krise überrollt. Hinzu kommt noch eine Inflation, die wir in Deutschland in diesen Ausmaßen seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben.

Wir müssen also im Krisen-Modus bleiben, Einnahmen und Ausgaben genau im Blick behalten. Ein erster Schritt war der Stadtratsbeschluss von Anfang 2021 zur Konsolidierung unseres Haushalts. Er ist jedoch noch nicht ausreichend umgesetzt, denn auch der Haushaltsplan für 2023 weist wieder ein enormes Defizit aus.

Konsolidierung bedeutet, Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu senken.

An den Stellschrauben auf der Einnahmenseite haben wir bereits gedreht, haben Steuern, Gebühren und Abgaben erhöht. Entscheidungen zur Sportstättensatzung und zu den Kita-Gebühren stehen noch aus. Unter Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise ist aus unserer Sicht eine weitere Belastung der Bürger nicht möglich; hier ist das Ende der Fahnenstange erreicht.

Bei den Ausgaben sind auch dieses Jahr die Personalkosten eine große Position. Sie steigen erstmals über 30 Millionen. Der Anstieg im Vergleich zu 2022 ist zwar eher moderat, ob es aber am Ende reichen wird, muss man abwarten. Auch Ende 2022 mussten wir ja bekanntlich noch etwas drauflegen. Wir hoffen in dem Bereich auf einen spürbaren Effekt aufgrund unseres gemeinsamen Beschlusses zur Deckelung des Stellenplans in der Kernverwaltung. Die Verwaltung ist hier in der Pflicht, bis zum 31. Dezember 2023 den beschlossenen Zielwert von 250 Vollzeitäquivalenten zu erreichen.

Wir müssen aber bei allen zukünftigen Ausgaben zweimal darüber nachdenken, ob die Ausgabe zwingend notwendig ist und ob es kostengünstigere Alternativen gibt. In dem Zusammenhang will ich die geplante Turnhalle der Allendeschule erwähnen, aber auch die Frage stellen, wie viele Krippenplätze müssen bzw. wollen wir vorhalten. Überdimensionierte Vorhaben kosten nicht nur beim Bauen oder Sanieren mehr Eigenmittel, genauso wichtig ist die Betrachtung der laufenden Kosten (also Heizung, Reinigung, Personal).

Es mag wie ein Widerspruch klingen, aber trotz der notwendigen Sparbemühungen müssen wir, unter Ausnutzung verschiedener Förderprogramme, weiterhin in die Zukunft unserer Stadt investieren.

Einzelne Stadträte haben in den letzten Jahren zahlreiche Projekte angeschoben, wir müssen nun gemeinsam daran arbeiten, die Vorhaben zu realisieren. Der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Stärkung des Tourismus, die Förderung von Bildung und Forschung sind existenziell für Bautzen.

Ich erwarte von jeder Stadträtin, von jedem Stadtrat, die persönlichen Kontakte nach Dresden zu nutzen und für eine Bereitstellung von Fördermitteln zu kämpfen. Besonders die Parteien, die derzeit in Regierungsverantwortung in Sachsen stehen, nehme ich hier in die Pflicht, auf die Landesregierung einzuwirken. Wir können es uns nicht mehr leisten, Chancen liegen zu lassen (Verweis Strukturwandelgelder); wir stehen in einem harten Wettbewerb mit anderen Kommunen. Jeder Einzelne ist hier gefordert.

Unsere Ziele müssen sein, den Einwohnerschwund zu stoppen, bestenfalls umzukehren und die regionale Wirtschaft zu stärken. Nur so können wir die Einnahmen der Stadt erhöhen und einen ausgeglichenen Haushalt erreichen.”

BBBz stellt sich hinter den Landrat: Udo Witschas spricht im Sinne der Bürger

Das Bürgerbündnis Bautzen (BBBz) stellt sich in der aktuellen Debatte über die Äußerungen von Landrat Udo Witschas hinter den Landrat. Es sei die Aufgabe eines gewählten Verwaltungschefs, auf berechtigte Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu reagieren und Antworten auf deren drängende Fragen zu geben. Nichts anderes habe Witschas in seiner “Weihnachtsansprache” getan. Nichts an seinen Äußerungen rechtfertige die jetzt tobende öffentliche Debatte um seine Aussagen und seine Person.

“Die Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen ist gesetzlich eine kommunale Pflichtaufgabe – ohne Wenn und Aber. Das hat Udo Witschas zu keinem Zeitpunkt bestritten. Ihm nun zu unterstellen, er äußere sich ‘feindselig’ gegenüber diesen Menschen, ist absurd”, erklärt Steffen Tech, Fraktionsvorsitzender des BBBz im Bautzner Stadtrat. Was sich hier wieder einmal zeige, sei eine völlig entgleiste Debatten- und Empörungskultur. “Es geht im Kern um eine kommunalpolitische Entscheidung und um Verwaltungshandeln”, so Tech. Und es gehe um den besten Weg der Unterbringung. Man habe im Rahmen der Corona-Maßnahmen erlebt, zu was es führt, wenn Schul-, Breiten- und Vereinssport ausfallen müsse. “Das zu verhindern, indem man Asylbewerber und Flüchtlinge nicht in Sporthallen unterbringt, ist ein gutes und richtiges Ziel. Ebenso ist es ein gutes und richtiges Ziel, Menschen, die neu in die Region kommen, zunächst auf allen Ebenen zu versorgen und sie zugleich zu integrieren, bevor sie als willkommene Nachbarn in Mehrfamilienhäuser einziehen. Dabei muss auch der Wohnungsmarkt insgesamt betrachtet werden”, so Tech. Nichts an dieser Debatte sei falsch.

Der Landrat beweist, im Gegensatz zur Bundes-CDU und zu den vielen Berufsempörten in den Ampelparteien sowie in den Medien, dass er den Menschen zuhört und ihre Anliegen ernst nimmt, erklärt der Bautzener Kommunalpolitiker. Die Distanzierung der CDU von einem gewählten und engagierten Vertreter aus ihren eigenen Reihen zeigt, wie weit sich die Bundes-CDU von den Interessen der Bürger entfernt hat. “Udo Witschas setzt einen demokratisch gefassten Kreistagsbeschluss um und setzt sich mit dessen Folgen auseinander. Zugleich informiert er die Bürger darüber. Das ist aller Ehren wert und ein ganz normaler demokratischer, kommunalpolitischer und verwaltungskommunikativer Vorgang”, so Tech. Das sehen auch die Mehrheit der Bürger so. Das BBBz jedenfalls teilt die Position des Landrates und unterstützt dessen Politik in dieser Frage, erklärt Tech abschließend.

Statement zum Zuschlag des Großforschungszentrums nach Görlitz

Seit dem 29. September 2022 ist es amtlich: Auch der Zuschlag für das Großforschungszentrum in der Lausitz geht an Görlitz. Auch wenn es stets verneint wird, muss angenommen werden, dass Michael Kretschmer hinter den Kulissen (wieder einmal) erfolgreich Einfluss genommen hat. Wie sonst lässt es sich erklären, dass so viele Strukturwandelgelder in seinen Wahlkreis fließen? Offensichtlich hat Herr Kretschmer vergessen, dass er zum Ministerpräsidenten von Sachsen gewählt wurde. Stattdessen handelt er wie ein Bürgermeister der Neißestadt.

Aber damit nicht genug: Ob das Astro-Zentrum wirklich ein Erfolg wird und Arbeitsplätze schaffen wird, steht in den Sternen. Zu weit weg sind die großen Zentren und Universitäten, die auf diesem Gebiet forschen. Wird ein für viele Steuer-Millionen aus dem Boden gestampftes Zentrum tatsächlich die notwendigen Fachkräfte, die es für eine erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit braucht, in den östlichsten Zipfel der Republik locken können? Welchen praktischen Nutzen hat es für unsere Region? Zweifel sind angebracht.

Das unterlegene Projekt “LAB – Lausitz Art of Building” wäre aus Sicht des Bürgerbündnis Bautzen e.V. die bessere Wahl gewesen. Nicht nur, dass es in Zeiten der Klima-, Rohstoff- und Energiekrisen praktische Ansätze zum ökologischen, ressourcenschonenden Bauen hätte liefern können. Auch mit der im Raum Bautzen vertretenen Bauwirtschaft hätten von Anfang an starke Partner zur Verfügung gestanden. In der Zusammenarbeit von Praxis und Forschung hätte der Schlüssel für den Erfolg eines solchen Zentrums gelegen. Ein durch innovative Produkte und Verfahren gestärkter Bausektor wäre ganz sicher zum Job-Motor in der Lausitz geworden.

Leider hat das Bundesforschungsministerium die gegebenen Voraussetzungen hier in der Lausitz bei seiner Entscheidung nicht berücksichtigt. Auch die Ziele der Strukturwandelförderung wurden unserer Meinung nach nicht ausreichend berücksichtigt. Sollen doch mit den Fördergeldern neue Arbeitsplätze für die Bürgerinnen und Bürger der Region entstehen, die bisher in der Kohle beschäftigt waren und aufgrund des Kohleausstiegs von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Ob das Astro-Zentrum die Kraft besitzt, Arbeitsplätze für tausende freiwerdende Arbeitskräfte zu schaffen, muss die Zukunft zeigen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Entscheidungsträger in Dresden dem von der TU Dresden entwickelten Projekt doch noch eine Chance geben und Gelder für ein Bauforschungszentrum in Bautzen zur Verfügung stellen. Nachdem die Große Kreisstadt für alle ihre eingereichten Projekte eine Absage erhielt, erwarten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bautzen sowie der umliegenden Städte und Gemeinden ein positives Zeichen für die Region. Handeln Sie als Ministerpräsident – Herr Kretschmer!

Steffen Tech: Rede zum Haushalt 2022

“Ich hatte letztes Jahr von einer Krise gesprochen und Vergleiche zur Finanzkrise 2008/2009 gezogen. Die Krise geht nun ins 3. Jahr, viele hat es hart getroffen, die schlimmsten Befürchtungen sind bisher zum Glück noch nicht eingetroffen. Trotzdem müssen wir weiterhin vorsichtig sein. Ob die Steuereinnahmen tatsächlich in prognostizierter Höhe fließen werden, erscheint uns fraglich. Wir halten die zugrunde liegende Steuerschätzung für zu optimistisch.

Schon vor einem Jahr waren wir uns alle einig, dass wir unseren Haushalt zwingend konsolidieren müssen. Der entsprechende Beschluss Anfang 2021 war richtig. Wir haben schmerzhafte Einschnitte für unsere Bürger beschlossen, haben Steuern und Gebühren erhöht. Auch die zeitliche Verschiebung von Investitionen in unsere Infrastruktur ist notwendig, trifft aber auch die Einwohner, die weiterhin über marode Gehwege stolpern oder ihre Kinder in unsanierte Schulen schicken müssen.

Trotz dieser Maßnahmen steht dieses Jahr wieder ein Defizit von weit über 5 Mio. EURO im Haushalt. Wir sind also noch nicht über den Berg, müssen weiter intensiv nach Möglichkeiten suchen, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Was geschieht, wenn wir das nicht erreichen, ist jedem klar, Robert Böhmer hat es mehrfach beschrieben.

An den Stellschrauben auf der Einnahmenseite haben wir gedreht, mehr sollten wir den Bürgern in der jetzigen Situation nicht zumuten.

Wir müssen jetzt die Ausgabenseite genau unter die Lupe nehmen. Nicht mehr alles werden wir in gewohnter Höhe bezuschussen können (z. B. Theater). Wir sind froh, auch weiterhin an den Freiwilligkeitsleistungen festhalten zu können, wer in dem Bereich aber höhere Zuschüsse verspricht, handelt verantwortungslos.

Schon letztes Jahr kam der Hinweis, dass Baumaßnahmen nur noch nach Fördermittelzusage realisiert werden können. Dieser Satz ist angesichts unserer Haushaltslage auch heute noch aktuell und muss unser Leitsatz in den nächsten Jahren sein.

Mit dem Beschluss zur Festlegung einer Personal-Obergrenze für die nächsten 5 Jahre haben wir einen weiteren Schritt unternommen, die Ausgaben zu begrenzen und unseren Haushalt zu stabilisieren.

Was ich vermisse, ist ein Handeln der Rathausspitze. In den Sparbemühungen erkenne ich die Handschriften der Bürgermeister und der Amts- und Abteilungsleiter. Aber welche Position vertritt der Chef der Verwaltung, der OB Ahrens? Wo sieht er Einsparpotenzial, auch in seinem Verantwortungsbereich? Ich erhoffe mir da in den nächsten Wochen und Monaten mehr Aktivität und einige Vorschläge. Noch können wir selbst handeln und entscheiden. Aber die Luft wird dünner.”