Steffen Tech: Rede zum Haushalt 2025

Ende Januar wird traditionell im Stadtrat intensiv über den Haushalt gesprochen. Steffen Tech, Vereins- und Fraktionsvorsitzender des BBBz, positionierte sich in seiner Haushaltsrede klar zu den wichtigsten Kernpunkten.

“Man soll ja immer nach vorn schauen und nicht zurück, trotzdem habe ich bei der Vorbereitung der Haushaltsrede mal 10 Jahre in die Vergangenheit geschaut und einige Schlüsselzahlen mit der Satzung 2015 verglichen.

Die Einwohnerzahl ist seitdem um etwa 4 Prozent gesunken. Die Personalkosten sind im gleichen Zeitraum um 74 Prozent gestiegen. Haben die Personalkosten damals etwas über 30 Prozent vom Haushalt ausgemacht, sind wir heute schon bei fast 32 Prozent. Diese Entwicklung bemängeln wir schon seit Jahren. Zusammen mit anderen Stadtratsfraktionen hatten wir daher einen Beschluss zur Deckelung der Stellen in der Kernverwaltung gefasst. Dieser Beschluss wurde durch die Verwaltung – ich sage mal auf „kreative“ Weise – mit Beschluss der Haushaltssatzung 2024 beseitigt. Wir nehmen zwar wohlwollend zur Kenntnis, dass für 2025 kein nennenswerter Aufwuchs geplant ist, mahnen aber wiederholt eindringlich für die Zukunft an, dass sich die Verwaltung an die Entwicklung der Einwohnerzahlen anpassen muss. Konsolidierung kann und darf auch vor den Verwaltungsausgaben nicht haltmachen.

Bleiben wir beim Thema Konsolidierung. Eine Seite ist die Erhöhung der Einnahmen. Durch Anhebung der Hebesätze ist die Grundsteuer seit 2015 um 30 Prozent gestiegen, die Gewerbesteuer im gleichen Zeitraum um etwa 44 Prozent. Auch haben wir in der Vergangenheit bei den Turnhallengebühren und den Kita-Gebühren steigende Kosten an die Einwohner weitergegeben. Die Schlüsselzuweisungen sind in den letzten 10 Jahren ebenfalls um knapp 60 Prozent gestiegen. Trotzdem steigt das Defizit in den Haushaltssatzungen stetig an. Hatten wir 2015 noch mit -1 Mio. Euro geplant, waren es 2023 schon -5,7 Mio. Euro, 2024 -9,5 Mio. Euro und im Plan 2025 stehen nun -10 Mio. Euro. Dieser Entwicklung müssen wir entgegenwirken, weil unsere Rücklagen endlich sind. Ich erinnere den Herrn Oberbürgermeister auch dieses Jahr an sein Versprechen, dem Stadtrat einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu wollen.

Nun wird ja gern dagegengehalten, die Haushaltssatzung ist ja nur ein Plan, die Jahresabschlüsse sehen in der Regel deutlich besser aus. Stimmt, aber das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass wir es seit Jahren nicht schaffen, geplante Investitionen zeitnah umzusetzen.

Daher muss es unser Ziel sein, verstärkt die bereits beschlossenen Projekte zu realisieren – ich erinnere hier an die lange Liste, die uns 2024 vorgelegt wurde und die die Bauverwaltung nun nach Prioritäten abarbeiten will. Ich bitte in dem Zusammenhang die Bauverwaltung, dem Stadtrat zur nächsten Klausurtagung über den Arbeitsstand zu informieren.

Die Einnahmen einer Stadt können aber nicht nur durch direkte Steuer- und Gebührenanhebungen gesteigert werden. Nachhaltiger sind kluge, gezielte Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Tourismus und Wirtschaft.

Gut ausgestattete Schulen sind wichtig für den Verbleib und den Zuzug von Familien.

Gute Infrastruktur ist Voraussetzung für ansässige Unternehmen – welche Auswirkungen kaputte Straßen und Brücken haben, können wir täglich in den Nachrichten aus der Region mitverfolgen.

Tourismus-Förderung – zum Beispiel durch kostenlose Parkplätze vor den Toren der Stadt und einen direkten, barrierearmen Zugang zu unserer Altstadt – wirkt direkt auf Gastronomie, Beherbergungsbetriebe und Einzelhandel.

Durch Investitionen stärken wir die Handwerker und Bauunternehmen in der Region und sichern Arbeitsplätze.

Konkret fordern wir die Verstärkung der Anstrengungen für die LAB-Ansiedlung. Wer glaubt, dass alles bereits in trockenen Tüchern sei, der irrt. Die Rückschläge in den letzten Monaten zeigen, wir müssen weiter um das Projekt kämpfen, um Bildung und Forschung in die Region zu holen.

Wir setzen uns weiter für die Realisierung eines neuen Altstadtzugangs in Verbindung mit einem Parkplatz und der Sanierung des Burgwasserturms ein. Es ist immens wichtig für den Tourismus, außerdem ist es das einzige Projekt, das nahezu fertig beplant ist und für das uns Fördermittel in Aussicht gestellt wurden. Wenn wir das leichtfertig wegwerfen, gehen wir leer aus in Bezug auf die Strukturwandelgelder und gefährden Arbeitsplätze im Bau- und Gastgewerbe.

Wir müssen Gewerbeflächen schaffen. Gleichzeitig brauchen wir ein Nutzungskonzept für unsere Gewerbegebiete. Nicht jede Fläche ist für jedes Gewerbe geeignet, wie wir ja vor nicht allzu langer Zeit feststellen mussten. So lassen sich schon im Vorfeld Missverständnisse und Fehlplanungen vermeiden.

Diese aufgeführten Investitionen tragen wir ausdrücklich mit, weil sie wichtig sind im Kampf gegen den Einwohnerrückgang und zur Stabilisierung unserer Finanzen beitragen.

Die andere Seite der Konsolidierungs-Medaille ist die Senkung der Ausgaben. Auf die Personalkosten habe ich eingangs bereits hingewiesen. Wir vermissen aber nach wie vor Konsolidierungsvorschläge der Verwaltung – diese habe ich übrigens schon in der HH-Rede 2024 angemahnt. Bisher wurden nur Streichlisten vorgelegt, das ist aber in unseren Augen keine echte Konsolidierung. Es muss weiterhin unser Ziel bleiben, in Zukunft einen ausgeglichenen Haushalt erstellen zu können. Hierfür sind strukturelle Anpassungen notwendig.

Wir begrüßen, dass wir weiterhin Gelder für freiwillige Leistungen eingeplant haben. Bei der Verteilung der begrenzten Mittel muss es aber gerecht zugehen. Während an manchen Stellen die Zuschüsse jährlich angehoben werden, um steigende Kosten auszugleichen, betreiben wir an anderer Stelle eher Symbolpolitik. Beispielhaft sei hier die Sportförderung genannt. Sie verharrt seit mehreren Jahren auf dem gleichen, niedrigen Niveau, obwohl auch die Sportvereine unter den stetig steigenden Kosten für Turnhallennutzung, den Unterhalt ihrer Anlagen, Personalkosten und Betriebskosten leiden. Hier müssen Ausgabensteigerungen durch höhere Mitgliedsbeiträge und Sponsoring ausgeglichen werden. Dass das in der aktuellen wirtschaftlichen Lage in unserem Land zunehmend schwieriger wird, brauche ich nicht zu erklären.

Gleichzeitig spielen aber gerade die Sportvereine eine bedeutende Rolle in der Stadtgesellschaft. Sie vermitteln wichtige Werte wie Toleranz und Fairness, bringen Menschen verschiedener kultureller und sozialer Hintergründe zusammen und fördern so die Integration. Wir begrüßen, dass es Ende 2024 eine erste Gesprächsrunde zwischen Stadtverwaltung und Vertretern der Vereine unter Beteiligung der Stadträte gab. Wir hoffen auf weitere Runden in diesem Format, um die Sportförderung im Sinne der Vereine neu zu gestalten und Bürokratie abzubauen. In Bezug auf die Sportförderung fordern wir auch eine angemessene Erhöhung der Mittel, die den Stellenwert des Sports in der Gesellschaft widerspiegelt.

Am Anfang der Rede habe ich zurückgeschaut, nun will ich auf 2025 vorausschauen.

Neue Politikausrichtung in den USA, der Ukraine-Krieg mit all seinen negativen Auswirkungen hält an, Energie- und Lebenshaltungskosten bleiben hoch, die wirtschaftliche Entwicklung ist eher mau, Neuwahlen in Deutschland, Minderheitsregierung in Sachsen – alles Faktoren, die wir nicht oder nur indirekt beeinflussen können, die aber große Auswirkungen auf unsere Stadt, die Region und die Menschen, die hier leben.

Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam das Beste aus den aktuellen Umständen machen, dass wir zusammen wichtige Projekte voranbringen – es gibt da ja nicht nur Unterschiede, sondern fraktionsübergreifend auch Schnittmengen. Es bringt uns nicht voran, wenn wir uns gegenseitig blockieren, weil der eine dem anderen den Erfolg nicht gönnt. Wir müssen mehr miteinander reden – und auch zuhören. Streiten in der Sache ist erlaubt und erwünscht, am Ende muss man aber auch kompromissfähig sein bzw. demokratische Spielregeln und Mehrheiten anerkennen. Das erwarten unsere Wählerinnen und Wähler von uns.”

Leckerlies und Respekt für Tiere: Spende für das Tierheim Bautzen

Es ist eine kleine Tradition geworden, dass BBBz-Mitglied Jörg Drews zum Jahresende die Aufwandsentschädigungen, die er als Ratsmitglied das Jahr über erhält, in Form einer Spende an eine gemeinnützige Organisation weitergibt. In diesem Jahr bekommt das Bautzener Tierheim die Unterstützung. Am heutigen Tag hat Jörg Drews Futter im Wert von 1.500 Euro in einem Fachgeschäft der Stadt gekauft und dieses dann an das Tierheim übergeben. Der Bedarf wurde zuvor mit dem Tierheim, das auch dem Deutschen Tierschutzbund angehört, abgestimmt.

Jörg Drews zur Aktion: “Mit der Aktion für Tiere möchte ich ein Zeichen setzen, dass auch Tiere unseren Respekt verdienen. Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke – zumindest dann nicht, wenn die Entscheidung nicht reichlich überlegt ist, das Wohlbefinden des Tieres und dessen liebevolle Haltung nicht dauerhaft gewährleistet werden kann. Was wir Tieren antun und wie wir mit Tieren umgehen, sagt viel über unsere Gesellschaft aus. Wer mich privat kennt, erlebt, dass ich mich auch persönlich sehr für den Tierschutz und eine artgerechte Haltung engagiere. Tiere liegen mir am Herzen. Auch das möchte ich mit der Spende zum Ausdruck bringen.

Vor allem aber möchte ich auf diese Weise eine lokale Initiative unterstützen. Im Tierheim wird weitgehend ehrenamtlich gearbeitet. Das ist keineswegs selbstverständlich. Und allzu oft gerät der Tierschutz bei all den Problemen, die Menschen mit- und untereinander haben und bei all der Not in der Welt in den Hintergrund. Die Tierheime laufen über mit Tieren, die abgegeben oder gar ausgesetzt werden, weil Frauchen oder Herrchen sich den Unterhalt nicht mehr leisten können. Es ist traurig.

Ich würde mich freuen, wenn auch andere meinem Beispiel folgen und dem Tierschutz mehr Bedeutung verleihen würden. Tiere geben uns so viel. Tiere sind nicht selten die besseren Menschen.

In diesem Sinne wünsche ich allen fröhliche und entspannte Weihnachten und einen guten Start in ein hoffentlich besseres Jahr 2025.”

Bautzen kann mehr: Bürger Bündnis Bautzen fit für die Stadtratswahl.

Am vergangenen Donnerstag stellte das Bürger Bündnis Bautzen (BBBz) seine Kandidatinnen und Kandidaten für den Stadtrat und die Ortschaftsratswahlen in Bautzen auf. Die 30 Personen verbindet die Liebe zu ihrer Heimatstadt und den gemeinsamen Willen, Bautzen aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Der große Andrang bei der Wahlversammlung sowie die vielen Kandidaten zeigen: Die BBBz-Fraktion macht Sacharbeit von Bautzenern für Bautzener. 

„Das erklärte Ziel ist es, im neuen Stadtrat stärkste Fraktion zu werden. Ziele sind dabei, Bautzen wieder auf das richtige Gleis zu setzen und den aktuellen Stillstand und die Stagnation zu beenden. Dabei setzen wir uns unter anderem für die Abschaffung der Sondernutzungsgebühr für eine belebte Innenstadt, für eine Weiterentwicklung des Stauseeareals und der Krone, eine bürgernahe wirtschaftliche Entwicklung und einen gelingenden Strukturwandel ein. Nicht zuletzt fordern wir keine weiteren Erhöhungen der KiTa-Gebühren sowie erträgliche Hallennutzungsgebühren für die vielen Vereine, die das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden“, resümiert Steffen Tech, Vereins- und Fraktionsvorsitzender des BBBz, das Wahlprogramm.

Das Bürger Bündnis Bautzen steht für eine ideologiefreie, pragmatische Politik für die Bedürfnisse der Bürger. Es arbeitet praxisorientiert ausschließlich zum Wohle der Stadt und der Bürger und verwehrt sich gegen jede Vereinnahmung der Stadt von extremistischen Interessen. In den letzten Jahren hat das BBBz gezeigt, dass sie der treibende Motor für eine gute Stadtentwicklung sind: Erwerb des Krone-Areals durch die BWB, Sanierung des Bahnhofes Bautzen, Unterstützung der Sternwarte und des Tierheims Bautzen, Einsatz für den Ruf der Stadt – das sind nur einige Beispiele, bei denen die Fraktion und einzelne Mitglieder des Bürger Bündnisses Bautzen sich erfolgreich eingesetzt haben.

Liste für den Stadtrat in Bautzen:

  1. Steffen Tech
  2. Karin Kluge
  3. Jörg Drews
  4. Volker Bartko
  5. Utta Winzer
  6. Carsten Hauptmann
  7. Dr. Dirk Lübke
  8. Bodo Siegert
  9. Undine Wowtscherk
  10. Olav Knobloch
  11. Annett Bartko
  12. Sieghard Albert
  13. Thomas Kluge
  14. Jörg Krenz
  15. Holger Schmidt
  16. Ines Rüther
  17. Henry Kleinstück
  18. Danilo Roll
  19. Annett Schmuda
  20. Andreas Eisermann
  21. Torsten Zentsch
  22. Frank Schreiber
  23. Frank Zepper
  24. Melanie Krebs
  25. Carmen Schreiber
  26. Helmar Brauer
  27. Dr. Christian Haase
  28. Jörg Scharf
  29. Frank Große
  30. Dr. Lutz Peuckert

Ortschaftsräte

Kleinwelka

  1. Frank Schreiber

Stiebitz (gemeinsame Liste mit CDU)

  1. Ronny Wollmann
  2. Rainer Exner
  3. Peter Kulke (CDU)
  4. Ina Neugärtner (CDU)
  5. Andrea Schmidt
  6. Andreas Eisermann
  7. Danilo Roll

Niederkaina

  1. Undine Wowtscherk

Dr. Dirk Lübke: Für das BBBz ab sofort im Stadtrat und im Vorstand

Nachdem der Stadtrat Dr. Dirk Lübke vor mehreren Monaten aus seiner bisherigen Fraktion ausgeschlossen wurde, hat er sich nun der Fraktion “Bürger Bündnis Bautzen e.V. – BBBz im Bautzener Stadtrat” angeschlossen. Die Mitglieder der Fraktion begrüßen den Schritt und freuen sich auf die Zusammenarbeit. „Schon zuvor pflegten wir einen regelmäßigen Austausch zu kommunalpolitischen Themen in unserer Stadt. Dirk Lübke wird unsere Stadtratsarbeit mit seinem umfangreichen Wissen und seiner akribischen Recherche zu verschiedenen Fachthemen stärken”, informiert Steffen Tech, Vorsitzender der Fraktion BBBz e.V.

Da Dirk Lübke auch dem Verein Bürger Bündnis Bautzen e.V. beigetreten ist, wird er automatisch Mitglied des Vorstandes. Das regelt die Satzung des Vereins.

Dirk Lübke sagt dazu: „Ich fühle mich deutlich entlastet, damit erkennbar für das immer atomistischer und unglücklicher agierende CDU-Personal nicht mehr in der Mitverantwortung zu stehen. Umso mehr freue ich mich über die mehr als freundliche Aufnahme beim Bürger Bündnis Bautzen, ist dieses doch mittlerweile auf kommunaler Ebene zur führenden und maßgeblichen bürgerlichen und freiheitlichen Vereinigung avanciert.“

Steffen Tech: Rede zum Haushalt 2023

“Eigentlich hatte ich vorgeschlagen, dieses Jahr auf die Haushaltsreden zu verzichten. Jeder weiß, wie schwierig die Lage ist, jeder Stadtrat hatte genügend Zeit, die Haushaltssatzung zu studieren. Da aber die Mehrheit an der Tradition der Haushaltsreden festhalten wollte, habe auch ich ein paar Gedanken festgehalten.

Frei nach Sepp Herberger: “Nach der Krise ist vor der Krise”, könnte man meinen, wenn man sich die letzten Jahre betrachtet. Waren 2020 und 2021 noch von Corona-Maßnahmen mit all ihren Einschränkungen im privaten und wirtschaftlichen Bereich geprägt, wurden wir in 2022 von Ukraine-Krieg, Energie- und Rohstoff-Krise überrollt. Hinzu kommt noch eine Inflation, die wir in Deutschland in diesen Ausmaßen seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben.

Wir müssen also im Krisen-Modus bleiben, Einnahmen und Ausgaben genau im Blick behalten. Ein erster Schritt war der Stadtratsbeschluss von Anfang 2021 zur Konsolidierung unseres Haushalts. Er ist jedoch noch nicht ausreichend umgesetzt, denn auch der Haushaltsplan für 2023 weist wieder ein enormes Defizit aus.

Konsolidierung bedeutet, Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu senken.

An den Stellschrauben auf der Einnahmenseite haben wir bereits gedreht, haben Steuern, Gebühren und Abgaben erhöht. Entscheidungen zur Sportstättensatzung und zu den Kita-Gebühren stehen noch aus. Unter Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise ist aus unserer Sicht eine weitere Belastung der Bürger nicht möglich; hier ist das Ende der Fahnenstange erreicht.

Bei den Ausgaben sind auch dieses Jahr die Personalkosten eine große Position. Sie steigen erstmals über 30 Millionen. Der Anstieg im Vergleich zu 2022 ist zwar eher moderat, ob es aber am Ende reichen wird, muss man abwarten. Auch Ende 2022 mussten wir ja bekanntlich noch etwas drauflegen. Wir hoffen in dem Bereich auf einen spürbaren Effekt aufgrund unseres gemeinsamen Beschlusses zur Deckelung des Stellenplans in der Kernverwaltung. Die Verwaltung ist hier in der Pflicht, bis zum 31. Dezember 2023 den beschlossenen Zielwert von 250 Vollzeitäquivalenten zu erreichen.

Wir müssen aber bei allen zukünftigen Ausgaben zweimal darüber nachdenken, ob die Ausgabe zwingend notwendig ist und ob es kostengünstigere Alternativen gibt. In dem Zusammenhang will ich die geplante Turnhalle der Allendeschule erwähnen, aber auch die Frage stellen, wie viele Krippenplätze müssen bzw. wollen wir vorhalten. Überdimensionierte Vorhaben kosten nicht nur beim Bauen oder Sanieren mehr Eigenmittel, genauso wichtig ist die Betrachtung der laufenden Kosten (also Heizung, Reinigung, Personal).

Es mag wie ein Widerspruch klingen, aber trotz der notwendigen Sparbemühungen müssen wir, unter Ausnutzung verschiedener Förderprogramme, weiterhin in die Zukunft unserer Stadt investieren.

Einzelne Stadträte haben in den letzten Jahren zahlreiche Projekte angeschoben, wir müssen nun gemeinsam daran arbeiten, die Vorhaben zu realisieren. Der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Stärkung des Tourismus, die Förderung von Bildung und Forschung sind existenziell für Bautzen.

Ich erwarte von jeder Stadträtin, von jedem Stadtrat, die persönlichen Kontakte nach Dresden zu nutzen und für eine Bereitstellung von Fördermitteln zu kämpfen. Besonders die Parteien, die derzeit in Regierungsverantwortung in Sachsen stehen, nehme ich hier in die Pflicht, auf die Landesregierung einzuwirken. Wir können es uns nicht mehr leisten, Chancen liegen zu lassen (Verweis Strukturwandelgelder); wir stehen in einem harten Wettbewerb mit anderen Kommunen. Jeder Einzelne ist hier gefordert.

Unsere Ziele müssen sein, den Einwohnerschwund zu stoppen, bestenfalls umzukehren und die regionale Wirtschaft zu stärken. Nur so können wir die Einnahmen der Stadt erhöhen und einen ausgeglichenen Haushalt erreichen.”

Steffen Tech: Rede zum Haushalt 2022

“Ich hatte letztes Jahr von einer Krise gesprochen und Vergleiche zur Finanzkrise 2008/2009 gezogen. Die Krise geht nun ins 3. Jahr, viele hat es hart getroffen, die schlimmsten Befürchtungen sind bisher zum Glück noch nicht eingetroffen. Trotzdem müssen wir weiterhin vorsichtig sein. Ob die Steuereinnahmen tatsächlich in prognostizierter Höhe fließen werden, erscheint uns fraglich. Wir halten die zugrunde liegende Steuerschätzung für zu optimistisch.

Schon vor einem Jahr waren wir uns alle einig, dass wir unseren Haushalt zwingend konsolidieren müssen. Der entsprechende Beschluss Anfang 2021 war richtig. Wir haben schmerzhafte Einschnitte für unsere Bürger beschlossen, haben Steuern und Gebühren erhöht. Auch die zeitliche Verschiebung von Investitionen in unsere Infrastruktur ist notwendig, trifft aber auch die Einwohner, die weiterhin über marode Gehwege stolpern oder ihre Kinder in unsanierte Schulen schicken müssen.

Trotz dieser Maßnahmen steht dieses Jahr wieder ein Defizit von weit über 5 Mio. EURO im Haushalt. Wir sind also noch nicht über den Berg, müssen weiter intensiv nach Möglichkeiten suchen, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Was geschieht, wenn wir das nicht erreichen, ist jedem klar, Robert Böhmer hat es mehrfach beschrieben.

An den Stellschrauben auf der Einnahmenseite haben wir gedreht, mehr sollten wir den Bürgern in der jetzigen Situation nicht zumuten.

Wir müssen jetzt die Ausgabenseite genau unter die Lupe nehmen. Nicht mehr alles werden wir in gewohnter Höhe bezuschussen können (z. B. Theater). Wir sind froh, auch weiterhin an den Freiwilligkeitsleistungen festhalten zu können, wer in dem Bereich aber höhere Zuschüsse verspricht, handelt verantwortungslos.

Schon letztes Jahr kam der Hinweis, dass Baumaßnahmen nur noch nach Fördermittelzusage realisiert werden können. Dieser Satz ist angesichts unserer Haushaltslage auch heute noch aktuell und muss unser Leitsatz in den nächsten Jahren sein.

Mit dem Beschluss zur Festlegung einer Personal-Obergrenze für die nächsten 5 Jahre haben wir einen weiteren Schritt unternommen, die Ausgaben zu begrenzen und unseren Haushalt zu stabilisieren.

Was ich vermisse, ist ein Handeln der Rathausspitze. In den Sparbemühungen erkenne ich die Handschriften der Bürgermeister und der Amts- und Abteilungsleiter. Aber welche Position vertritt der Chef der Verwaltung, der OB Ahrens? Wo sieht er Einsparpotenzial, auch in seinem Verantwortungsbereich? Ich erhoffe mir da in den nächsten Wochen und Monaten mehr Aktivität und einige Vorschläge. Noch können wir selbst handeln und entscheiden. Aber die Luft wird dünner.”

Steffen Tech: Rede zum Haushalt 2021

“Uns liegt heute der Haushaltsplan für das Jahr 2021 vor. Dieser Plan steht im Zeichen einer Krise, ich denke, da sind wir uns alle einig. Auslöser war ein Virus, die wirtschaftlichen Auswirkungen aber sind zu großen Teilen hausgemacht, weil verantwortliche Politiker in den letzten 12 Monaten hilflos und planlos agierten und dadurch große gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Schäden verursacht haben. Die Folgen sind auch in unserer Stadt zu spüren: geschlossene Geschäfte, Hotels, Gaststätten, Dienstleister. Viele denken ans Aufgeben, einige haben bereits aufgegeben. Viele Einwohner sind in Kurzarbeit, viele haben ihren Job schon verloren.

Und die Krise hat natürlich auch direkte Auswirkungen auf unseren Haushalt. Geringere Schlüsselzuweisungen, sinkende Steuereinnahmen, steigende Kreisumlage, um die wichtigsten zu nennen. Das alles musste bei der Erstellung der Haushaltssatzung berücksichtigt werden. Und das ist aus unserer Sicht im Großen und Ganzen auch gelungen. Hierfür sprechen wir unseren Dank an alle an der Aufstellung der Satzung Beteiligten aus. Durch strikte Budget-Vorgaben ist es gelungen, über alle Bereiche Einsparungen zu erzielen.

Besonderes Augenmerk lag für unsere Fraktion schon immer auf den Personalkosten. Hier ist es gelungen, den Personalaufwuchs auf das Notwendigste zu begrenzen, der Ansatz der Personalkosten erfolgte in etwa gleicher Höhe wie in 2020. Das nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis. Wir haben aber bereits in den Vorbesprechungen angemahnt, dass die Verwaltung im Bereich Personal unbedingt Konzepte erarbeiten muss, um die Personalstruktur unserer Verwaltung an die Gegebenheiten und Entwicklungen der kommenden Jahre anzupassen. Wir erwarten weitere Einsparungen durch eine zügige Digitalisierung, aber auch dem Einwohnerrückgang muss Rechnung getragen werden. Von 52.000 Einwohnern in 1989 ist Bautzen trotz Eingemeindungen auf jetzt rund 38.500 geschrumpft, das sind mehr als 25 Prozent Bevölkerungsrückgang. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir die Verwaltung entsprechend anpassen.

Neben den Pflichtaufgaben enthält unsere Haushaltssatzung trotz aller Konsolidierungsbemühungen weiter zahlreiche Freiwilligkeitsleistungen. Wenn auch mit Einschränkungen, ist es trotzdem gelungen, an allen Freiwilligkeitsleistungen festzuhalten. Auch wenn das für einzelne Akteure einen schmerzlichen Einschnitt darstellt, sind angesichts der Haushaltslage Kürzungen auch in diesem Bereich unumgänglich. Statt die notwendigen Kürzungen zu kritisieren, sollten wir der Verwaltung den Rücken stärken, zumal auch Möglichkeiten der Cofinanzierung für die betroffenen Einrichtungen aufgezeigt wurden (Stichwort Sammelstiftungen der Stadt).

Wir empfinden es auch als falsch, bei jeder Kürzung oder Verschiebung einer Maßnahme gleich eine Diskussion über die neue Spreequerung zu beginnen. Schon seit den 1990er Jahren wird über Aufzüge, Seilbahnen und Brücken im Stadtrat diskutiert. Jetzt endlich hat der Stadtrat dem vielen Gerede auch Taten folgen lassen und mehrheitlich eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Verwaltung hat sich in das Thema eingearbeitet, es wurden Geld und Arbeitsleistung investiert, Verantwortliche auf Landesebene wurden eingebunden, es gibt klare positive Signale aus Dresden. Wenn wir das Projekt jetzt wieder stoppen, stehen wir nicht nur wieder bei null, wir machen uns auch lächerlich. Wir würden gleichzeitig die Chance auf die Sanierung des Burgwasserturms und die Nutzbarmachung des Langhauses vertun. Ob es in den nächsten Jahren noch passende Förderprogramme geben wird, steht in den Sternen. Und ich erinnere nochmal daran, dass die Zusage von Fördergeldern nur für das Gesamtkonzept, bestehend aus Parkplatz, Festwiese, Spreequerung erfolgte. Sehen Sie die Brücke bitte nicht nur unter touristischen Gesichtspunkten, es ist auch ein wichtiges Zeichen für die regionale Wirtschaft, dass wir gemeinsam an Förderprogrammen für die Nach-Corona-Zeit arbeiten. Denken Sie bitte auch an die zahlreichen Handwerker, die von öffentlichen Aufträgen profitieren werden.

Zum Schluss möchte ich noch kurz an den Haushaltsbeschluss 2009 erinnern, auch diese Satzung musste unter dem Einfluss einer Krise – der Finanzkrise – erstellt werden. Auch damals mussten wir Kürzungen in fast allen Bereichen vornehmen, Maßnahmen im Schul- und Straßenbau mussten verschoben werden. Ich kann mich an lange Diskussionen erinnern und daran, dass trotz zahlreicher Kritik die Satzung beschlossen wurde. Wenn wir nun heute zurückblicken, waren die damaligen Einschnitte richtig. Wir sind vergleichsweise gut durch die damalige Krise gekommen und konnten die Handlungsfähigkeit unserer Stadt zu jeder Zeit sicherstellen.

Aus unserer Sicht kann uns auch die heute zum Beschluss vorliegende Satzung durch die aktuelle Krise bringen. Oberste Priorität muss der Erhalt der Handlungsfähigkeit haben, die Folgen einer Zwangskonsolidierung hat Robert Böhmer mehrfach beschrieben, es würde die alleinige Konzentration auf die Pflichtaufgaben und die vollständige Streichung der Freiwilligkeitsleistungen bedeuten.

Ich bitte daher die anwesenden Damen und Herren Stadträte um Zustimmung zur Satzung in der vorliegenden Version.”