Denkmalschutz beim Spreetor-Projekt in Bautzen: Ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Fortschritt!

Das Bürger Bündnis Bautzen e.V. steht fest zur Unterstützung des “Spreetor”-Projekts und sieht darin eine einzigartige Gelegenheit, die historische Pracht von Bautzen zu bewahren und gleichzeitig in die Zukunft zu führen. Das geplante “Spreetor”-Projekt in Bautzen hat nicht nur infrastrukturelle oder finanzielle Diskussionen ausgelöst, sondern auch Fragen zum Denkmalschutz aufgeworfen. In der aktuellen Auseinandersetzung positionieren sich Experten wie Kunsthistoriker Kai Wenzel und Alf Furkert, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege in Sachsen, mit unterschiedlichen Ansichten.

Kai Wenzel äußerte in der SZ vom 5. Oktober Bedenken bezüglich möglicher negativer Auswirkungen auf die Stadt Bautzen:

„Das Vorhaben, dieses Bauwerk nun als Brückenkopf für die geplante Fußgängerquerung zu nutzen und dafür eine überdimensionierte Öffnung in seine Flanke einzubrechen, konterkariert seine historische Bedeutung und fügt ihm großen Schaden zu.“

Diese Sorge nehmen wir ernst, betrachten jedoch das “Spreetor”-Projekt als Chance für eine gelungene Synthese zwischen Tradition und Fortschritt. Die ursprüngliche Nutzung des Burgwasserturms – genutzt zur Wasserversorgung bzw. als Kanonenturm – im Jahr 2024 ist obsolet geworden, aber wir setzen uns dafür ein, dass die Bauphase schonend gestaltet wird. Die Mitwirkung des sächsischen Denkmalschutzes ist dabei von grundlegender Bedeutung, um sicherzustellen, dass architektonische Lösungen gefunden werden, die den historischen Werten der Stadt Bautzen gerecht werden.

Alf Furkert, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege und somit „Chef“ der obersten Denkmalschutzbehörde im Freistaat Sachsen, äußerte sich ebenfalls zu den Auswirkungen der geplanten Brücke:

„Der Brückenschlag bringt zwangsläufig eine Ankommenssituation auf der Burgseite mit sich – und diese liegt ausverschiedenen Gründen im Langhaus“, erläutert Alf Furkert. In der SZ heißt es weiter: „Dort komme es darauf an, die notwendige Öffnung nicht größer als erforderlich zu gestalten und gleichzeitig das Langhaus nicht durch zusätzliche Aufbauten zu überformen.“

Wir stimmen zu, dass die Sensibilität bei der Gestaltung der Brücke von entscheidender Bedeutung ist, um den Denkmalwert des Bereichs zu bewahren. Die geplante Brücke wird jedoch gleichzeitig als Bindeglied dienen, das historische Stätten besser erschließt und Bautzen für Einheimische und Besucher gleichermaßen attraktiver macht. Sicherlich wird der historische Denkmalwert beeinträchtigt. Die positiven Effekte dürften aber deutlich überwiegen. Ähnlich positioniert sich laut SZ-Artikel letztlich auch das Landesamt für Denkmalpflege.

Diese innovative Verbindung über die Spree birgt nicht nur Chancen für die Stadtentwicklung, sondern auch für die Pflege und Präsentation ihres reichen kulturellen Erbes. Gleichzeitig sehen wir die Brücke als Möglichkeit, das Erbe der Stadt zu stärken und sie für die Zukunft zugänglich zu machen.